Welche Zukunft hat Oldenburgs Innenstadt?

Shownotes

Die Innenstadt ist für die einen das pulsierende Herz Oldenburgs, perfekt zum Shoppen, zum Schlendern oder zum Essen gehen. Die anderen sehen vor allem Leerstände und mehr Müll und Schmierereien als früher. Wohin entwickelt sich die City also? Dafür hab ich mir den Innenstadtmanager Steffen Trawinski geschnappt und bin mit ihm durch die Fußgängerzone gegangen, um direkt vor Ort mit ihm über alles zu sprechen was gut läuft - und auch darüber wo es noch Verbesserungspotential gibt.

Außerdem gibt es Neuigkeiten von der größten Leerstandsfläche der City, dem früheren C&A Gebäude. Und ihr erfahrt, wann sich das frühere Finanzamts-Gelände in eine grüne Fläche für Picknicks und Veranstaltungen verwandelt. Kleiner Spoiler: Noch in diesem Jahr 😊

Shoppen, Gastro oder einfach nur bummeln? Wie nutzt ihr unsere Innenstadt? Schreibt’s uns gerne bei spotify in die Kommentare oder schickt eine Mail an oldenburg@dein-stadtpodcast.de

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00:00:00: Moin, Kai hier. Ich bin hier gerade am Julius-Mosenplatz und habe hier gerade mein Fahrrad abgestellt,

00:00:04: also in der Innenstadt. Und da gibt es ja immer wieder so ein paar Diskussionen drum.

00:00:09: Für die einen ist es ein Wohlfühlort, an dem man toll einkaufen kann und wo man sich toll in Kaffees und Kneipen setzen kann.

00:00:16: Andere bemängeln dagegen Leerstände oder auch ein bisschen Schmutz in der Innenstadt.

00:00:21: Insgesamt auf jeden Fall ein Ort, der im Wandel ist.

00:00:23: Überall das habe ich mit dem Innenstadtmeldscher Stefan Trawinski gesprochen und der hat mir auch verraten,

00:00:28: wie die Innenstadt der Zukunft voll aussehen wird.

00:00:30: Also es wird eine multifunktionale Innenstadt in Zukunft sein, ohne dass der Einzelhandel dabei natürlich irgendwie seine Hauptbedeutung verliert.

00:00:37: Denn nach wie vor gehen die Leute ja zum Shoppen in die Innenstadt, aber wir werden eine deutlichere Durchmischung haben.

00:00:41: Neuigkeiten gibt es aber auch zum ehemaligen C&A-Gebäude und auch zum Gelände des ehemaligen Finanzamts.

00:00:47: Zwei Orte also, die nicht so schön im Moment ausschauen. Aber vorher gibt es jetzt erstmal ein paar andere Neuigkeiten.

00:00:53: Und was gibt es neues, Kai?

00:00:55: Grünfeile für Rechtsabbieger gibt es ja im Stadtgebiet schon häufiger. Also zumindest für Autos.

00:01:01: Jetzt gibt es die auch für Radfahrer.

00:01:03: An der Kreuzung Schützenweg Jägerstraße wurden nun gleich an zwei Stellen neue Schilder mit den Grünfeilen angebracht.

00:01:10: Sie erlauben es uns Radfahrern dann auch bei Rot-Rechts abzubiegen, zumindest wenn wir kurz anhalten und niemanden behindern.

00:01:16: Also eigentlich im Prinzip genauso wie beim Grünfeil für Autofahrer.

00:01:20: Die beiden Schilder sollen erst mal ein Testlauf sein, wenn sie sich bewähren, dann könnten aber auch noch weitere Kreuzungen dazu kommen.

00:01:27: Radfahrer sollen so schneller durch den Verkehr kommen. Das ist ja vor allem bei Regen gar nicht mal so übel.

00:01:32: Ja und bevor wir uns gleich ganz ausführlich mit der Innenstadt beschäftigen, hier nochmal ein kleiner Tipp zum genauen hingucken.

00:01:40: Denn in dieser Woche wurden 40 japanische Zierkirchen dort aufgestellt.

00:01:44: Die sind nämlich frühblöhr und sollen jetzt noch ein bisschen mehr Farbe in die Fußgängerzone bringen.

00:01:49: Ganz lange bleiben die Bäume allerdings nicht in der Innenstadt stehen, nur ungefähr bis zu den Osterfeiertagen.

00:01:54: Danach werden sie aber nicht entsorgt, sondern sie kommen zum Parkfriedhof nach Bimmerstede.

00:01:59: Dort werden sie dann gepflegt.

00:02:01: Im Sommer blüht die Innenstadt dann wieder richtig auf, dann gibt es ja wieder die Stadtgärten.

00:02:05: Ja auch bei uns hatten wir in den vergangenen Jahren ja ganz schön heiße Tage, aber eben auch stark Regen.

00:02:12: Also der Klimawandel macht sich auch bei uns bemerkbar.

00:02:15: Darauf sollen natürlich reagiert werden und deswegen wird im Moment auch ein sogenanntes Klimaanpassungskonzept erstellt.

00:02:22: Das klingt natürlich erstmal ein bisschen sperrig.

00:02:25: Wer sich dafür interessiert, kann sich aber in der kommenden Woche beim Zukunftsmarkt Moin Ollenburg 2035 informieren.

00:02:32: Schöner Name übrigens.

00:02:33: Der findet am Samstag, also am 29. März, im Chor statt.

00:02:41: So wie gesagt, es geht heute um die Innenstadt und das ist ja so ein bisschen ein Dauerthema,

00:02:45: denn auch bei uns gibt es ja mittlerweile ein bisschen mehr Leerstand als noch vor ein paar Jahren.

00:02:50: Dazu geht es auch immer um Sauberkeit und um die Attraktivität insgesamt.

00:02:54: Um über all das mal zu sprechen, habe ich mir den Innenstadtmanager Steffen Travinsky geschnappt.

00:02:59: Um mit ihm bin ich dann eine Runde durch die City gegangen, um direkt vor Ort mal zu gucken, was gut läuft, was nicht so gut läuft und wie es so weitergehen soll.

00:03:07: Ja, und wir treffen uns hier direkt bei deinem Büro in der Baumgadenstraße.

00:03:12: Ich finde ja, das Schöne an der Innenstadt ist immer, wenn man zumindest schon länger in Ollenburg lebt.

00:03:16: Man hat überall ganz viele Erinnerungen.

00:03:18: Ich glaube, das war früher mein Plattenladen.

00:03:20: Genau, im gesamten Gebäude, das war früher MTS, die gibt es immer noch in der Innenstadt.

00:03:24: Ganz spannender Laden jetzt in der Ritterstraße, mit einem ganz spannenden Betreiber, der auch schon damals hier tätig war.

00:03:30: Wir haben uns kennengelernt in meiner Tätigkeit jetzt.

00:03:32: Und ich glaube, die haben heute auch noch so eine ganz riesengroße Karrierebahn.

00:03:35: Die haben sie noch frisch wieder aufgebaut, kann man nutzen, also gerne dort mal besuchen.

00:03:40: Und jetzt, ja, ist das Innenstadtmanagement hier, bzw. du als Innenstadtmanager.

00:03:44: Vielleicht kannst du ja mal ganz kurz beschreiben, was dich hier so beschäftigt.

00:03:48: Also in erster Linie bin ich ansprechbar an alle Themen, Probleme, die aufkommen, die es gibt, kann man bei mir platzieren.

00:03:54: Ich bin ganz viel im Austausch mit den verschiedenen Menschen, die hier aktiv sind in der Innenstadt.

00:03:57: Versuche so, unsere schöne Innenstadt noch ein bisschen attraktiver zu machen im Austausch mit den vielen, vielen Akteuren und Akteuren, die es hier gibt.

00:04:04: Genau. Und ich würde sagen, wir schauen uns was mal an und drehen einfach mal eine Runde durch die Stadt.

00:04:08: Das machen wir sehr gerne.

00:04:09: Wir sind da ein Stückchen weiter gelaufen und haben uns darüber unterhalten, wie viel eigentlich in der Innenstadt los ist und was jetzt eigentlich das Thema Sauberkeit angeht.

00:04:18: Hier stehen wir jetzt relativ zu Anfang der Haarenstraße.

00:04:21: Und wenn ich nach oben gucke, dann sehe ich da eine Kamera. Was hat die denn zu bedeuten?

00:04:26: Ja, wir haben inzwischen vier Stellen in der Innenstadt Frequenzmessgeräte, die die Besucherströme messen in der Innenstadt kontinuierlich 24/7 das ganze Jahr.

00:04:35: Und so messen wir inzwischen seit einigen Jahren, wie viele Personen sich hier lang bewegen.

00:04:39: In der Haarenstraße sind wir natürlich etwas niedriger in den Frequenzen als vielleicht in der Achternstraße oder in der Langestraße.

00:04:45: Aber dennoch gucken wir seit Jahren auf gleichbleibend hohen Frequenzen in der Oldenburger Innenstadt.

00:04:50: Was heißt denn gleichbleibend hoch?

00:04:52: Um also Beispielzahlen zu nennen, in 2024 hatten wir in der Achternstraße knapp 6,5 Millionen Menschen, die durch die Straße sich bewegt haben.

00:05:02: In der Haarenstraße sind es 2,8 Millionen gewesen.

00:05:05: Das ist natürlich eine ganze Menge bei einer Stadt mit knapp 180.000 Einwohnern.

00:05:10: Mir ist jetzt dieser Frequenzmesser ehrlich gesagt noch nie aufgefallen.

00:05:13: Das wird den meisten Oldenburgern wahrscheinlich genauso gehen.

00:05:16: Aber sonst auch noch, ich sag mal, gewisse Maßnahmen, um herauszufinden, wie die Innenstadt gerade funktioniert.

00:05:22: Also wie gut sie funktioniert oder auch nicht.

00:05:24: Ja, die Ergebnisse waren im Ergebnis in Ordnung, ganz gut.

00:05:28: Für uns ganz besonders spannend, dass die Menschen sich in der Oldenburger Innenstadt im Vergleich zu vergleichbaren Städten länger aufhalten.

00:05:36: Sie geben hier mehr Geld aus und sie besuchen mehr Geschäfte.

00:05:38: Das fanden wir ganz spannende Erkenntnisse.

00:05:40: Natürlich ergeben sich daraus auch die Baustellen, die wir noch haben.

00:05:43: Jetzt ist gerade hier der kleine Elektromüllwagen an uns vorbeigefahren.

00:05:47: Ist ja auch immer ein wiederkehrendes Thema, so ein bisschen Müll in der Innenstadt, Schmutz in der Innenstadt.

00:05:52: Wie siehst du das?

00:05:53: Es wird gefühlt mehr, dass wir auch Verschmutzung in der Innenstadt haben.

00:05:56: Aber das Engagement wird auch größer.

00:05:59: Wir haben, wie gesagt, den Verwirtschaftsbetrieb mit den regelmäßigen Reinigungen,

00:06:03: die 13-mal die Woche in der Innenstadt unterwegs sind, plus den netten Kollegen,

00:06:06: der hier nachmittags auch noch mal zusätzlich schaut, wo liegt vielleicht noch Müll rum, der da nicht hingehört.

00:06:11: Wir haben jetzt ganz aktuell das Thema Farbschmierereien, was wir auch aufgreifen, in einem Projekt.

00:06:16: Dazu wird es einen Fördertopf geben, den wir privaten Eigentümern zur Verfügung stellen,

00:06:20: die in der Innenstadt ein Gebäude haben oder auch die Geschäftsinhaber, die in dem Gebäude tätig sind,

00:06:24: dass die einen kleinen Zuschuss von uns bekommen können, dass sie ihre Fassade streichen.

00:06:27: Das ist doch bestimmt auch ein Thema, mit dem ihr oft konfrontiert werdet.

00:06:31: Also wo dann auch Bürger sich melden und sagen, was soll denn das Graffiti da,

00:06:35: warum steht da noch der Pappkarton, wer hat hier den Kaffeebecher hingeworfen

00:06:38: und warum hebt den keiner auf?

00:06:40: Genau, es ist ein Riesenthema, dass die gefühlte Sauberkeit der Innenstadt abnimmt.

00:06:45: Wir dürfen tatsächlich nicht an allen Stellen tätig werden, befindet sich zum Beispiel Abfall in einem privaten Hauseingang,

00:06:51: ist das alleine und das klingt jetzt sehr nach Verwaltung, aber es ist so das Gebührenrecht,

00:06:55: was uns vielleicht auch hindert dort, einen Pappkarton aufzusammeln,

00:06:58: weil wir dann für eine Privatperson etwas leisten, die dann die Gebührenzahler die Leistung bezahlen müssten.

00:07:04: Also ich könnte mich quasi beschweren, dass ich das jetzt gerade bezahlt habe,

00:07:08: dass ihr da den Karton weggeräumt habt.

00:07:10: Theoretisch ja.

00:07:11: Gut zu wissen.

00:07:13: Ja, also es sind tatsächlich, natürlich wollen wir auch viele Dinge praktisch angehen

00:07:18: und natürlich heben wir die Dinge dann auch auf.

00:07:20: Es soll natürlich auch Neues entstehen und das auch auf Flächen,

00:07:23: die im Moment keinen besonders guten Eindruck hinterlassen, zum Beispiel das Gelände des alten Finanzamts

00:07:28: oder auch das seit drei Jahren leerstehende C&A-Gebäude.

00:07:32: Wir laufen hier jetzt ja so in Richtung Lappern.

00:07:34: Ich glaube für viele ist die Innenstadt immer am Lappern vorbei, ist sie aber gar nicht

00:07:37: und da gibt es ja hinten noch das Gelände vom alten Finanzamt.

00:07:41: Da habt ihr auch nach Nutzungspläne, also es ist ja jetzt seit Jahren, muss man sagen, Brachland

00:07:47: und auch nicht so richtig hübsch anzuschauen.

00:07:49: Ja, da gibt es nach Nutzungspläne.

00:07:51: Also seit 1. und 2. haben wir das Recht auf dieser Fläche etwas zu tun.

00:07:56: In den nächsten Monaten sind wir dabei erstmal die Grundvoraussetzungen zu schaffen,

00:08:00: nämlich indem wir dort Wege anlegen, es wird Grünflächen geben,

00:08:04: es wird Bereiche geben, in denen Kultur stattfinden kann,

00:08:07: in denen auch Essen stattfinden kann und trinken.

00:08:09: Das wird im ersten Schritt sein, parallel sind wir dann daran eben,

00:08:13: dieses Thema Zwischennutzung uns vorzunehmen, ob es ein Konzert ist,

00:08:16: ob es eine Aktion mit Kindern für Kinder ist.

00:08:19: Also wie gesagt, da sind erstmal viele Gedankenspiele möglich,

00:08:22: sodass wir da aber auch recht zeitnah jetzt in die Zwischennutzung gehen wollen.

00:08:26: Im Sommer dieses Jahres ist geplant, dass wir die Fläche der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen.

00:08:31: Das ist der aktuelle Plan. Und dass es dann ein Ort für alle in der Innenstadt ist,

00:08:35: noch mal zusätzlich zu den Flächen, die wir auch ohnehin haben.

00:08:38: Das ist jetzt relativ neu, dass da im Sommer schon losgehen soll.

00:08:41: Es sind ja ganz gute Nachrichten.

00:08:43: Wenn wir jetzt mal uns in den Spätsommer beamen, wie kann ich mir das denn vorstellen?

00:08:47: Also ich laufe quasi auf einer Grünfläche, auf einem Weg,

00:08:50: hör vielleicht Musik von einer Bühne und erst was am Food Truck oder wie genau kann ich mir das vorstellen?

00:08:56: Also den ersten Part werden wir sicherlich so sehen.

00:08:59: Also dort wird es auch barrierefrei angelegte Wege geben, die das Gebiet durchziehen.

00:09:03: Im Moment wird noch ganz konkret diskutiert, wie gesagt, da sind wir jetzt gerade bei.

00:09:06: Was heißt das denn an kulturellen Angeboten?

00:09:09: Konzerte sind Sportmöglichkeiten. Es ist vielleicht auch mal ganz eine Yoga Stunde.

00:09:15: Also da sind wir und dann auch zusammen mit den Akteuren oder Akteuren dies bespielen.

00:09:19: Gehen wir jetzt den Austausch an, ob das dann mit den Zwischendutzungen im Herbst schon sein wird.

00:09:24: Das müssen wir mal sehen. Die bauliche Herstellung wird aber erfolgen,

00:09:27: sodass man zumindest erstmal auch eine Nutze machen kann. Man wird sich dort aufhalten können.

00:09:30: Man kann auch sein Picknickdecke mitbringen und ein bisschen was zu essen

00:09:33: und sich dort vielleicht dann den Spätsommer genießen.

00:09:36: Aber ja, so ungefähr wird man sich das dann vorstellen können.

00:09:38: Wir müssen natürlich auch schauen, Learning by Doing, wie entwickelt sich das,

00:09:42: was zeigt sich, was gut funktioniert, was zeigt sich, was nicht so gut funktioniert.

00:09:46: Aber sicherlich eine spannende Fläche, auf die auch viele Olmburgerinnen und Olmburger schauen

00:09:49: und sicherlich auch Ideen haben.

00:09:51: Ja, auf jeden Fall. Das ganze Gebiet, da ist ja durch das Chor auch ein bisschen wiederbelebt worden.

00:09:56: Muss man ja auch ehrlicherweise sagen, vor ein paar Jahren war da ja nicht wirklich viel Leben drin.

00:10:00: Das stimmt. Das Chor leistet dann ein super Beitrag auch für die Belebung mit jüngeren Menschen

00:10:05: und das in Zusammenspiel mit einer Nutzung der Freifläche wird natürlich sehr, sehr spannend,

00:10:10: auch wie sich das zusammenbelebt.

00:10:12: Also das ist natürlich kein Wunschkonzert oder am Ende hast du da ja auch keinen direkten Einfluss drauf,

00:10:16: aber wäre das Chor jetzt auch zum Beispiel was gewesen, wo man gesagt hätte im Nachhinein,

00:10:20: das wäre auch was fürs C&A-Gebäude gewesen.

00:10:23: Für das C&A-Gebäude, es gibt ja nach Nutzung, deswegen wünsche ich mir da erstmal gar nichts anderes.

00:10:28: Also dort sind Mietverträge schon unterschrieben. Es gibt ein Ankermieter,

00:10:31: sodass wir tatsächlich einen oder unseren prägnantesten Leerstand in der Innenstadt

00:10:35: voraussichtlich ab Ende des Jahres nicht mehr als Leerstand haben werden, was ganz, ganz positive Entwicklungen sind.

00:10:40: Du wirst jetzt nicht die Mieter verraten, aber was können wir uns denn davor stellen?

00:10:43: Auf Grundlage des Vertrauens, dass ich mit vielen, vielen Eigentümerinnen und Eigentümer habe,

00:10:48: darf ich natürlich nicht allzu viel über Mietverhältnisse sagen, die vielleicht noch nicht kommuniziert wurden.

00:10:52: Hier ist es ja ein bisschen ein offenes Geheimnis.

00:10:54: Es wird ein namhafter Drogeriemarkt im Erdgeschoss einziehen.

00:10:58: Im Obergeschoss ist es ein medizinischer Dienstleister, der dort großflächig angemietet hat.

00:11:03: Und in den weiteren Obergeschossen ist man nach meinem Kändenstand auch schon sehr weit in Verhandlungen mit Büroennutzungen bzw.

00:11:09: ist da vielleicht auch noch offen für neue Anfragen.

00:11:12: Aber wir haben zumindest geplant für dieses Jahr auch Eröffnung im Erdgeschoss.

00:11:16: An der Stelle natürlich in äußerster, oder in höchster, ab bester 1a-Lage,

00:11:21: sehr prägnant, sehr sichtbar.

00:11:23: Kann man nicht dran vorbeikucken, ja?

00:11:25: Genau, ist auch was, was regelmäßig beim Ankommen als Frage, was kommt denn da?

00:11:28: Und deswegen für uns ganz, ganz positiv, dass es da jetzt Bewegungen gibt.

00:11:31: Da stecken lange, lange Verhandlungen hinter zwischen Eigentümern, potentiellen Mietern.

00:11:35: Deswegen sind drei Jahre natürlich hart in anderen Städten,

00:11:39: auch wenn man nicht nach links oder rechts gucken soll, gibt es für diese Flächen häufig keine Nachmieter.

00:11:43: Apropos, ich bin nicht ganz unvorbereitet gekommen.

00:11:45: Ich habe auf dem Weg hierhin mit dem ein oder anderen Passanten gesprochen.

00:11:49: Da ging es nämlich auch um den Blick von links nach rechts.

00:11:52: Also ich fahre hier her, weil im Bremen alles tot ist und hier ist dann noch so ein bisschen lebendig.

00:11:57: Also auch, wenn man jetzt natürlich nicht sagt, stimmt, das ist ja ganz mies im Bremen,

00:12:01: aber natürlich vergleicht man sich.

00:12:03: Ja, ich glaube, das ist die Natur des Menschen.

00:12:05: Wir freuen uns über jede Bremerin und jede Bremer, die nach Albenburg kommen.

00:12:08: Das kann ich schon so offen sagen.

00:12:10: Wir schauen nach links und rechts, aber wir schauen nicht eigentlich nicht mit dem Blick,

00:12:13: was läuft woanders schlecht, sondern wir schauen insbesondere auch mit dem Blick,

00:12:16: was läuft vielleicht woanders gut.

00:12:18: Und natürlich auch im Benchmark, wenn man sich Frequenzen anschaut,

00:12:20: vergleicht man sich mit den Vergleichbahnstärken wie jetzt bei uns.

00:12:24: Es ist ja ausner Brück.

00:12:25: Es ist ja immer so ein bisschen das alte Duell zwischen Albenburg und ausner Brück,

00:12:28: um Einwohnergröße und Innenstadt.

00:12:30: Und ich glaube, wir liegen vorne im Moment.

00:12:32: Das glaube ich auch.

00:12:33: Bei Einwohnern weiß ich es.

00:12:34: Attraktivität in der Innenstadt, auch ausner Brück, hat sicherlich eine attraktive Innenstadt.

00:12:37: Aber natürlich, meine Passion ist für Albenburg.

00:12:41: Dann habe ich noch Meinungen bekommen, die sind so ein bisschen gegenteilig.

00:12:45: Es wäre schon schön, wenn mehr lehnt, da werden wir mit Einzelhändlern privat geführte.

00:12:49: Also hier gibt es doch noch so Fachgeschäfte.

00:12:52: Auch so Inhaber geführte?

00:12:53: Ja, das ist vor allen Dingen wichtig.

00:12:55: Das nutze ich mal für einen kleinen Werbeblock,

00:12:58: nämlich in der Allmohrgröße Innenstadt auch die Seitenstraßen zu besuchen,

00:13:01: wo die vielen Inhabergeführten noch sitzen.

00:13:03: Es gibt bei uns genau wie in vielen anderen Innenstädten auch Leerstand,

00:13:07: aber auch eine ganze Menge Baustellen im Moment.

00:13:09: Und auch darüber haben wir uns natürlich unterhalten.

00:13:12: Wir sind ein Stückchen weiter gelaufen und sind nicht an besonders viel,

00:13:17: aber auch ein bisschen Leerstand vorbeigelaufen.

00:13:19: Es ist schon bedrohlich viel, irgendwo gibt es ja auch so einen Kipppunkt in Innenstädten.

00:13:23: Wir sind, das ist jetzt natürlich die Aussage des Innenstadtmanagers,

00:13:28: noch auf dem Moderaten-Level, was unsere Leerstandsquote betrifft.

00:13:31: Also Moderat heißt in dem Fall, wir sind ungefähr bei 10%.

00:13:35: Aber das ist auch ein Punkt, wo wir ganz aktiv ansetzen.

00:13:38: Sobald wir wissen, irgendwo entsteht ein Leerstand

00:13:40: oder er ist schon da, schreiben wir den Eigentümer oder die Eigentümerin an,

00:13:43: bieten Gespräch an, bieten eine Begleitung an.

00:13:45: Ob es schon Planungen gibt für eine weitere Nutzung

00:13:49: und bieten auch an jeder Stelle unsere Unterstützung an.

00:13:52: Dann lassen wir uns mal von hier einem der Sahne-Stücke,

00:13:54: der Innenstadt vom Leffers Eck, weitergehen.

00:13:56: Es gibt nämlich relativ viele Baustellen auch an den Gebäuden im Moment.

00:13:59: Aber da kommen wir gleich zu, lassen uns mal ein Stückchen weitergehen

00:14:02: und auf dem Weg vielleicht kurz darüber quatschen.

00:14:04: Du machst das jetzt seit etwas mehr als vier Jahren das Innenstadtmanagement.

00:14:07: Das heißt, du hast mitten im Lockdown angefangen. Wie war das denn?

00:14:11: Das war, wie drück ich es verträglich aus, es war herausfordernd.

00:14:16: Man eher komplizierte Themen hatte, die man auch manchmal einfach nicht steuern konnte,

00:14:20: weil beispielsweise vom Bund vorgegeben und der Einfluss der eigene dort

00:14:25: dann erst mal beschränkt war.

00:14:27: Wir erinnern uns mal kurz zurück.

00:14:29: Alles war geschlossen. Einzelne Kommunen wollten aber sozusagen als Vorreiter

00:14:32: wieder eröffnen, unter anderem auch Oldenburg.

00:14:34: Dazu kam es am Ende gar nicht mehr, weil sich die Situation wieder entspannt hatte.

00:14:38: Aber das war ein Haufen Arbeit, oder?

00:14:40: Das war eine ganz spannende Zeit.

00:14:42: Und der Vorbereitung der Modellkommune, das war ja auch alles in sehr kurzen Zeiten umzusetzen.

00:14:47: War sehr viel Arbeit. Ich erinnere mich ganz gut.

00:14:49: Ich bin vorzeitig aus meinem Urlaub zurückgekommen

00:14:51: und war quasi zwölf Stunden am Tag damit beschäftigt,

00:14:54: Anruf, wenn ging zu nehmen oder zurückzurufen, um eben Fragen zu klären.

00:14:57: Dann am Ende wurde es relativ kurzfristig dann abgesagt

00:15:00: und die Modellkommunen wurden nicht mehr umgesetzt.

00:15:03: Nichtsdestotrotz war es ein positives Signal,

00:15:06: dass man was im Sinne der Institution will

00:15:08: und vertahende Mühe am Ende, aber irgendwie auch nicht.

00:15:10: Wir sind jetzt gerade angekommen an der Ecke Hirschapotheke

00:15:13: und dem inzwischen ziemlich fast fertig sanierten,

00:15:16: sage ich mal H&M Gebäude.

00:15:18: Das war gefühlt jahrelang eine Baustelle

00:15:21: und es gibt ja ein paar Baustellen auch direkt an den Gebäuden.

00:15:24: Also das sind nicht eure Baustellen.

00:15:26: Das eineseits schön, weil es wird was gemacht.

00:15:28: Auf der anderen Seite ist das für euch so fluch und segend zugleich.

00:15:31: Ja, es ist so eine Entwicklung, die eigentlich symptomatisch ist,

00:15:34: dass wir viel Fluktuation haben in den Geschäften.

00:15:37: Also es ist inzwischen schon häufiger mal,

00:15:39: dass ein Geschäft von A nach B zieht,

00:15:41: innerhalb der Oldburger Innenstadt.

00:15:43: Dadurch entstehen an zwei Stellen Baustellen.

00:15:45: Das heißt, die Anzahl der Baustellen

00:15:47: ist nicht nur gefühlt höher in der Innenstadt.

00:15:49: Wie du es aber richtig sagst, ist es natürlich auch das Zeichen,

00:15:52: es passiert ganz viel, es wird investiert in die Innenstadt.

00:15:55: Wir stehen hier gerade vor einem super Beispiel dafür,

00:15:58: für die Oldburger Innenstadt, um das Objekt herzurichten

00:16:01: und schöner zu machen.

00:16:02: Natürlich ist es auch eine Beeinträchtigung

00:16:04: und wir sind schon drauf aus und wir gehen schon ins Gespräch.

00:16:07: Wenn wir sehen, irgendwo eine Baustelle verzögert sich immer weiter,

00:16:10: dann sprechen wir sehr gezielt den Bauleiter

00:16:12: oder die ausführende Firma an und setzen auf Risten.

00:16:15: Aber wie gesagt, hier stehen wir über so ein Beispiel.

00:16:17: Wir waren am Ende tatsächlich auch dran und haben sehr regelmäßig

00:16:20: dem Bauunternehmen auch gesagt, da muss es jetzt vorangehen.

00:16:23: Bevor wir jetzt wieder zurückgehen zu deinem Büro,

00:16:25: vielleicht nochmal so eine kleine Ausblick.

00:16:28: Du bist seit vier Jahren dabei, es hat sich eine Menge getan,

00:16:30: auch an äußeren Einflüssen.

00:16:32: Wenn du jetzt in die Zukunft blickst,

00:16:34: wohin soll sich die Innenstadt entwickeln?

00:16:36: Also bisher waren Innenstädte ja geprägt von Einzelhandel,

00:16:39: inzwischen holt die Gastronomie stark auf.

00:16:41: Wir haben in Oldenburg eben auch Dienstleistungen,

00:16:43: die im Erdgeschoss zunehmend sich ansiedeln

00:16:45: und wir werden uns dahin bewegen,

00:16:47: dass wir im Erdgeschoss auch noch deutlich mehr Kulturnutzung haben werden.

00:16:51: Wir werden vielleicht auch mal Vereine haben, die eine Fläche bespielen.

00:16:53: Wir werden vielleicht mehr Zwischennutzungen haben,

00:16:56: die wechselnd auch Gebäude bespielen.

00:16:59: Wir werden auch mehr Wohnen in der Innenstadt haben,

00:17:01: jedenfalls ist das auch eine Zielrichtung, die es gibt.

00:17:03: Also es wird eine multifunktionale Innenstadt in Zukunft sein,

00:17:06: ohne dass der Einzelhandel dabei natürlich

00:17:08: irgendwie seine Hauptbedeutung verliert.

00:17:10: Denn nach wie vor gehen die Leute ja zum Shoppen in die Innenstadt,

00:17:12: aber wir werden eine deutlichere Durchmischung haben.

00:17:14: Also ich zieh mal als Fazit,

00:17:16: insgesamt ist die Oldenburg Innenstadt schon noch gesund.

00:17:19: Es gibt aber auch noch Steigungspotenzial

00:17:21: und vielleicht ein paar Sorgenkinder,

00:17:23: wo Straßen mal nicht so gut funktionieren.

00:17:25: Auf jeden Fall.

00:17:26: Also ich bin nach wie vor überzeugt von unserer Innenstadt

00:17:28: und dass sie funktioniert und attraktiv ist.

00:17:30: Wir ruhen uns nicht aus.

00:17:32: Es ist ein emotionales Thema und es gibt Baustellen,

00:17:35: an denen wir ran müssen und ich kann versichern.

00:17:37: 99% der Themen, die irgendwie so durch die Medien auch wandern

00:17:41: oder die zu Innenstätten besprochen werden,

00:17:43: dass wir die auch irgendwo haben, denken

00:17:47: und versuchen, was umzusetzen, was im Sinne unserer Innenstadt ist.

00:17:50: Und an der Stelle wird es mich natürlich auch interessieren,

00:17:53: was ihr denkt.

00:17:54: Wenn ihr eine Meinung dazu habt, was in der Innenstadt fehlt,

00:17:57: was dort gemacht werden sollte,

00:17:59: dann schreibt doch eine Mail an

00:18:00: oldenburg@dein-stadt-podcast.de

00:18:03: Das gilt natürlich auch für all anderen Themen,

00:18:05: Anregungen oder auch Ideen.

00:18:07: Und das war es dann für diese Woche,

00:18:11: sozusagen mit einer Sonderausgabe zum Thema Innenstadt.

00:18:15: Ich hoffe, euch hat es gefallen

00:18:16: und wir hören uns dann in zwei Wochen wieder.

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