Über Kneipen und Könige: Oldenburg ist Kult!
Shownotes
Lange vor Facebook, Instagram und Co gab’s den neusten Tratsch und Klatsch noch woanders – beim Frisör, im Supermarkt oder eben in der Kneipe nebenan. Und diese Kneipen gibt es in Oldenburg immer noch, zum Beispiel die Kult-Kneipe Dreieck im Ziegelhofviertel. 40 Jahre lang wurde sie von Jürgen Keese, einem Schiffskapitän, betrieben. Jetzt gab es einen Betreiberwechsel. Mit Carlos Homburg kümmert sich nun ein 26-Jähriger um 40 Jahre Kneipengeschichte. Und er will die Tradition erneuern, aber auch erhalten. Mit ihm haben wir über sein Projekt, die Kneipe als sozialen Treffpunkt und über das Oldenburger Nachtleben gesprochen.
Außerdem werfen wir einen Blick auf das “Defftig Ollnborger Günkohl Äten”. In jedem Jahr reißt eine Oldenburger Delegation nach in Hauptstadt und lädt die Bundespolitik zum Kohlessen ein – und das schon seit den 1950er Jahren. Die meisten Oldenburger waren aber noch nie dabei. Wir werfen deswegen einen Blick zurück in die vergangenen Jahre und auf die – manchmal etwas gewollt – lustigen Grünkohl-Programm der Kohlköniginnen und Kohlkönige.
Was ist für euch Kult in Oldenburg? Schreibt’s gerne bei spotify in die Kommentare oder schickt eine Mail an oldenburg@dein-stadtpodcast.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Moin, ich bin's Kai. Wir beginnen heute die Folge mal mit einem kleinen Quiz, denn zu welchen beiden Dingen passt dieses Geräusch?
00:00:08: Richtig, zu einer Kneipe und zu einer Kohlfahrt. Und um beides geht's in dieser Folge.
00:00:14: Zunächst einmal reden wir über die gute alte Eckkneipe. Davon gibt's bei uns in Oldenburg ja zum Glück noch ein paar.
00:00:20: Unter anderem das Dreieck im Ziegelhofviertel. Das hatte seit Anfang des Jahres allerdings geschlossen,
00:00:26: nicht weil es endgültig zu hat, sondern weil dort ein bisschen gewerkelt wurde.
00:00:30: Nach fast 40 Jahren gab's da ein Betreiberwechsel, darüber und auch darüber, warum solche Orte auch heutzutage noch wichtig sind,
00:00:38: habe ich mit dem Betriebsseiteer Carlos Homburg gesprochen.
00:00:41: Ich mag das, wenn du ganz viele verschiedene Menschen hast und diese Menschen dann nicht für sich am Tisch sitzen und abkapseln,
00:00:45: sondern alle miteinander irgendwie klarkommen, man mit Leuten redet, mit denen man sonst vielleicht nicht reden würde.
00:00:50: Ja, das ist das soziale Netzwerk an der Theke, ne?
00:00:53: Und dann geht's nochmal um Grünkohl und das, obwohl die Saison fast vorbei ist,
00:00:57: aber am Montag findet in Berlin nochmal das deftig Oldenburger Grünkohl-Eten statt.
00:01:02: Kennt vom Namen ja jeder, da gewesen ist aber kaum jemand.
00:01:05: Von daher nehme ich euch mal ein bisschen mit in die vergangenen Jahre.
00:01:08: Aber wie immer gibt's erstmal ein paar Neuigkeiten.
00:01:11: Und was gibt's neues, Kai?
00:01:14: Tja, los geht's erstmal mit einem endgültigen Abschied, denn die Zizillenbrücke ist nun endgültig Geschichte.
00:01:19: Die vier Türme wurden abgerissen, damit ist von der alten Brücke nun wirklich nicht mehr viel übrig.
00:01:24: Das ist auf der einen Seite ein bisschen traurig, schließlich verbinden ja die meisten von uns irgendwas mit der Brücke.
00:01:30: Und sei es auch nur das Warten mit dem Rad davor.
00:01:32: Auf der anderen Seite ist es aber auch gut, dass es mal vorangeht, denn nutzen konnte man die Brücke ja schon seit Jahren nicht mehr.
00:01:39: Allerdings bis einen Neubau in Betrieb geht, wird es noch ganz schön lange dauern.
00:01:43: Ende 2028 könnte es soweit sein.
00:01:45: Was jetzt schon neues? Der Blick ist ohne die Türme schon irgendwie ungewöhnlich.
00:01:49: Aber es ist auch ganz schön, so eine freie Sicht auf die andere Seite zu haben.
00:01:53: Es wird wieder Frühling und das können wir jetzt auch endlich sehen.
00:01:57: Denn die Frühblüher zeigen sich wieder besonders gut.
00:02:00: Sieht man das zum Beispiel direkt an der Haaren am Heiligen Geistwall, also gegenüber vom PFL.
00:02:05: Dort zeigen sich in jedem Jahr ja ziemlich viele Blüten und Leuten damit den Frühling ein.
00:02:10: Und auch im Schlossgarten wird es schon wieder richtig bunt.
00:02:12: Und dann schauen wir aus dem Frühling schon mal in Richtung Herbst.
00:02:16: Denn während wir uns auf Eis essen am Marktplatz, schwimmen im Bornhoster See oder aufs Kicken auf der Doppelwiese freuen,
00:02:23: laufen auch schon die Vorbereitungen für den Krammermarkt.
00:02:25: Und um den Markt noch ein bisschen besser zu machen, wurden bei der letzten Auflage auch wir Gäste befragt.
00:02:31: Das Ergebnis? Im Großen und Ganzen sind die meisten ganz zufrieden.
00:02:35: Aber was zu verbessern, gibt es ja immer.
00:02:37: Genannt wurden da zum Beispiel die Nachhaltigkeit und auch die Erreichbarkeit mit den Öffis.
00:02:42: Gehen wir mal ein bisschen zurück in die Zeit, in der man die Geschichten aus der Nachbarschaft noch an der Kasse im Supermarkt
00:02:50: oder eben in der kleinen Kneipe um die Ecke erfahren hat.
00:02:53: Das ist zugegebenermaßen schon ein bisschen her.
00:02:56: Die Selbstzahlerkasse im Supermarkt ist auch kein guter Gesprächspartner.
00:02:59: Aber diese Kneipen, die gibt es noch.
00:03:02: Zum Beispiel das Dreieck im Ziegelhofviertel.
00:03:04: Das ist schon irgendwie eine kultige Kneipe und sie hat eine besondere Geschichte.
00:03:08: Denn 40 Jahre lang wurde sie von Jürgen Käse betrieben.
00:03:12: Oder um einen schlechten Wortwitz zu bringen, er war dort am Steuer.
00:03:15: Denn er ist auch ein echter Schiffskapitän.
00:03:18: Nach 40 Jahren gab es jetzt aber einen Betreiberwechsel.
00:03:20: Im Moment wird dort umgebaut und auf der Baustelle habe ich den neuen Betriebsleiter Carlos Homburg getroffen.
00:03:26: Der ist gerade mal 26 Jahre alt und übernimmt diese 40 Jahre Kneipengeschichte.
00:03:32: Wundert euch übrigens nicht, dass ihr statt Bora und Schleifmaschinen Vögelgezwitscher hört.
00:03:36: Drinnen war es nämlich verdammt laut.
00:03:38: Wir stehen hier nämlich im Garten vom Dreieck und das tun wir, weil drinnen unfassbar viel gewerkelt wird.
00:03:45: Und zwar von sehr, sehr vielen Menschen, wie viele Leute sind denn hier gerade dabei?
00:03:48: Das ist total unterschiedlich.
00:03:49: Er kommt immer ein bisschen auf die Tagesmotivation.
00:03:51: An größten Teil rennen wir hier so mit sechs, sieben Leuten am Tag rum.
00:03:55: Und selbst wenn wir damals irgendjemandem brauchen, können wir noch mal nachfragen,
00:03:58: wir kriegen da wirklich eine gute Unterstützung aus dem Team heraus.
00:04:01: Bis jetzt können wir uns nicht beklagen.
00:04:02: Und noch ist die Motivation da.
00:04:04: Das ist schon mal gut.
00:04:05: Wenn man an so Kneipen denkt, dann denkt man in Oldenburg oder sagen wir mal viele Oldenburger denken immer noch zuerst an die Innenstadt.
00:04:11: Aber das ist ja nicht ganz richtig.
00:04:13: Es gibt ja auch in den Vierteln einige kultige Kneipen, würde ich sagen.
00:04:17: Bei Beppo zum Beispiel.
00:04:18: Oder eben auch hier das Dreieck im Ziegelhofviertel nach knapp 40 Jahren übernimmst du jetzt quasi den Laden hier.
00:04:25: Ihr zieht jetzt aber nicht alles auf links.
00:04:27: Nein, das haben wir gar nicht vor.
00:04:28: Also wir wissen, dass wir hier irgendwie der Erbe antreten.
00:04:30: Das ist immer Chance und auch Druck zugleich.
00:04:33: Wir müssen ein paar Dinge neu machen.
00:04:34: Das bleibt nicht aus, weil sonst haben wir jeden Monat eine Neubau Stelle hier.
00:04:38: Einiges dadurch, dass es ein Raucherladen war, musste einfach raus.
00:04:41: Das sieht man.
00:04:42: Aber wir wollen hier nicht den Geist groß verändern.
00:04:44: Wir wollen, dass das weiterhin den gleichen Scham behält, den es vorher hatte.
00:04:49: Wir versuchen vieles aufzuarbeiten, die alten Möbel noch mal hinzukriegen, dass sie ein bisschen neuen Glanz aber immer noch den alten Scham haben.
00:04:55: Die arbeiten wir auf.
00:04:56: Mein Chef Janik, der hat den Teppich hochgehoben und hat sich ein Ast abgefreut, als er alte Holzdielen unter dem Boden gefunden hat.
00:05:02: Das aufzuarbeiten ist zwar super anstrengend, aber natürlich auch günstiger als alles neu verlegen zu lassen.
00:05:08: Das hätten wir jetzt nicht so einfach machen können.
00:05:09: Und auch da wieder Geschichte der Geist des Ladens, das ist irgendwie cool, wenn du weißt, ich laufe hier auf einem Boden rum.
00:05:14: Der ist ja auch schon seit mindestens 40, 50, 60 Jahren.
00:05:17: Das wird weiterhin den Scham behalten, den es hatte.
00:05:19: Und es hatte ja tatsächlich Scham, also trotz aller Sachen, die vielleicht ein bisschen in die Jahre gekommen sind.
00:05:24: Der Laden hat eine unheimliche Geschichte.
00:05:26: Der wurde fast 40 Jahre vom, ich nenne ihn jetzt einfach mal den Käpten betrieben.
00:05:30: Du hast schon gerade gesagt, vieles bleibt, vieles habt ihr verändert.
00:05:34: Was für Überraschungen warten denn auf einen, wenn man einen Laden, der einfach seit 40 Jahren steht, übernimmt und umbaut?
00:05:40: Da warten ganz viele Überraschungen.
00:05:41: Also, sobald irgendwas hochgehoben wird, weiß so nicht, was dich darunter erwartet.
00:05:46: Wir haben auch total spannende Funde gehabt.
00:05:48: Also, wir haben, als wir den Boden hochgenommen haben, alte D-Mark, Lotterielose gefunden.
00:05:52: Wir haben alte Kaugummies aus den 80er/90er Jahren gefunden.
00:05:56: Wir haben Briefmarken gefunden, alte Lotteschreine, wirklich ganz interessant.
00:06:00: Wir haben eine kleine Box, in der wir das alles gesammelt haben und auch überlegen,
00:06:04: das hier noch irgendwie zu integrieren, vielleicht eine kleine Collage draus zu machen oder so.
00:06:07: Also, es steckt ganz viele Geschichte darin.
00:06:09: Ist das auch eine Herausforderung?
00:06:10: Dies ist immer, weil wie gesagt, es ist ein positiver Druck, den wir irgendwie wahrnehmen,
00:06:13: weil wir haben Lust, das weiterzuführen.
00:06:15: Wir haben mega Bock, darauf weitere Geschichte hier zu schreiben.
00:06:18: Und wollen natürlich auch ein, die hier vor Spaß hatten, die Möglichkeit geben, dass hier weiterhin Spaß haben.
00:06:23: Und euer neuer Tresen ist auch quasi angelehnt so ein bisschen an die Historie des Landes?
00:06:28: Genau, auch der Tresen hat ganz viel Geschichte.
00:06:30: Wir haben über einen glücklichen Zufall Holz von dem alten Weifischboot, also ein Weifischfangboot,
00:06:37: gefunden und können den nächsten Wochen anfangen, aus diesem Bootsholz unseren Tresen zu bauen.
00:06:42: Und auch da, das zu kommunizieren, dann zu wissen, oh cool, der Treser, an dem ich gerade sitze,
00:06:46: ist schon über die halbe Welt gefahren.
00:06:48: Das hat was. Und passt natürlich auch zu dem Motto, das mit Jürgen vorher hier da war,
00:06:52: um ein bisschen den Geist des alten Dreiecks auch dazu behalten.
00:06:55: Kurze Erklärung, Jürgen ist der Captain, den ich eben so genannt habe.
00:06:58: Habt ihr mir neben eigentlich gesprochen? Habt ihr dann gutes Verhältnis?
00:07:02: Wir haben viel mit Jürgen gesprochen, vor allem auch während der Übergabe.
00:07:05: Da ist natürlich auch emotional einfach, was mit einem Macht nach 39,5 Jahren so ein Laden aufgeben zu müssen.
00:07:11: Ja, aber das ist total wichtig, dass so eine Übergabe ohne Streit, ohne Stress funktioniert.
00:07:14: Und das haben wir gut hinbekommen und ich hoffe, Ihnen auch dann nochmal zu sehen, wenn wir hier fertig sind.
00:07:19: Das ist ja die gute alte Eckkneipe.
00:07:21: Gilt hier und da schon so ein bisschen als ausgestorben.
00:07:25: Was macht das denn für dich auch so, diese Faszination Eckkneipe, sag ich mal?
00:07:29: Was ich großartig finde, ist, du hast hier im besten Fall dann hoffentlich eine sehr heterogene Masse an Gästen.
00:07:34: Du hast vom in Anführungsreichen Eiteren Ehepaar, dass ich überlegt,
00:07:38: kommen wir gehen jetzt noch ein Aperol trinken oder trinken unser Bierchen dann noch bis hin zu den Student*innen,
00:07:42: die auf dem Rückweg von der Uni sich denken, wir müssen unbedingt noch ein kleines Gezapftes bei Carlos trinken.
00:07:47: Ich mag das, wenn du ganz viele verschiedene Menschen hast und diese Menschen dann nicht für sich am Tisch sitzen und abkapseln,
00:07:52: sondern alle miteinander irgendwie klarkommen, man mit Leuten redet, mit denen man sonst vielleicht nicht reden würde.
00:07:56: Das macht Spaß. Also ein Ort der Zusammenkunft, das klingt so plakativ, ich meine das wirklich ernst.
00:08:01: Das ist das soziale Netzwerk an der Theke, ist viel netter.
00:08:04: Wenn du so ein Gastronomiebetrieb in einem Wohnviertel machst, dann ist es immer wichtig, dass du das Wohnviertel mit abholst.
00:08:10: Das macht mir mehr Spaß, macht uns mehr Spaß, macht den Leuten mehr Spaß.
00:08:13: Wir haben vor zwei Wochen die Nachbarschaft zu einem Baustellenbierchen eingeladen
00:08:18: und schon da hat man gemerkt, total viele Leute, die sich vorher vielleicht auch gar nicht kannten waren,
00:08:21: ach ihr wohnt hier um die Ecke, ihr wohnt hier um die Ecke, ach und wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen.
00:08:25: Und das ist schön, wenn du nicht nur in den Laden gehst, weil du weißt, ich kriege hier einen lecker Pilz irgendwie auf die Hand oder einen lecker Kaffee,
00:08:31: ich weiß auch, ich treffe Leute, mit denen kann ich mich austauschen, mit denen kann ich mich unterhalten, auch mit uns als Team, die hier arbeiten.
00:08:37: Wir werden hier nicht stehen und niemanden reden, weil da macht es keinen Spaß.
00:08:40: Wir sind genauso ein Teil des sozialen Lebens in dieser Eckkneipe dann wie auch unsere Gäste und Gästinnen.
00:08:46: Und los geht's dann wahrscheinlich Anfang April.
00:08:50: Also ich würde mich jetzt noch auf keinen festen Tag festnageln lassen.
00:08:53: Dafür ist das hier, ergeben sich jeden Tag noch zu viele neue Abenteuer.
00:08:57: Aber wir hoffen, das Grübste Ende März fertig zu haben und es dann vorzubereiten gastronomisch und am Anfang April, Mitte April aufzumachen.
00:09:06: Das ist durchaus realistisch.
00:09:07: Ja, dann schauen wir mal.
00:09:09: Ich werde das mal aus rein journalistischer Pflicht natürlich auch mal bei einem Bierchen ausprobieren oder zwei.
00:09:14: Da setzen wir uns dann zusammen und dann beschnacken wir das noch mal.
00:09:18: So, von der Kneipe geht's jetzt zum Grünkohl, wie versprochen.
00:09:24: Es wird uns ja so eine gewisse Besessenheit nachgesagt und ich sage mal so, da könnte vielleicht was dran sein, wenn man sich die Produktpalette anguckt, die es hier bei uns in Oldenburg inzwischen gibt.
00:09:34: Ich mache mal eine kleine Auflösstung.
00:09:35: Es gibt zum Beispiel Grünkohl Burger, Grünkohl Bier, Grünkohl Soussis, Grünkohl Sushi, Grünkohl Pesto, Grünkohl Gin oder auch Grünkohl Peeling oder eine Grünkohl Sauna.
00:09:44: Und das ist nur eine kleine Auswahl.
00:09:45: Dazu komme ich mir jetzt irgendwie vor wie der Scumpy-Tieb aus Forest Gump.
00:09:49: Die beste Affinität lässt sich also nicht so ganz verleugnen.
00:09:52: Es gibt aber eine Traditionsveranstaltung, die mit Grünkohl zu tun hat, auf der die meisten Oldenburger noch nie waren.
00:09:59: Die aber gleichzeitig überregional die meiste Aufmerksamkeit bekommt, nämlich das sogenannte deftig Oldenburger Grünkohl-Eden in Berlin.
00:10:07: Da kommt ja die Politikprominenz aus Bund und Land zusammen, genauso wie Vertreter aus der Stadt und dem Stadtrat und aus der Wirtschaft, aber die allermeisten Oldenburger bekommen eben nie eine Einladung.
00:10:18: Das ist so ein wenig mysteriös.
00:10:20: Ich kann aber ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, weil ich von Bruchswegen auch mal dabei sein durfte.
00:10:25: Und ich sage es mal so, das ist schon eine ganz schöne und unterhaltsame Veranstaltung, aber so richtige Kohlfahrt-Vibes hat sie irgendwie nicht.
00:10:33: Also kein Teebeutel-Weitwurf zwischen Ministerpräsident und Bundesminister.
00:10:37: Und es wird auch nicht an jeder Ecke in Schnaps getrunken.
00:10:39: Vielleicht sind die Tische aber auch deswegen rund.
00:10:42: Was es aber immer gibt, sind lustige Reden der Kohlkönige und Kohlköniginnen.
00:10:46: Das klappt mal besser und mal schlechter.
00:10:49: Und was immer gibt es dabei, etwas gorile Politikvorschläge, die rein zufällig natürlich immer was mit Grünkohl zu tun haben, wie zum Beispiel der hier von Stefan Weil.
00:10:59: Ich denke da zum Beispiel an die Grünkohl-Maut, das kann ich angehen.
00:11:02: Dass fremde Menschen durch das Oldenburger Land fahren nicht von dem Grünkohl-Kosten, dann sollen sie auch ein wenig Maut zahlen.
00:11:08: Ja, ein bisschen sind die Vorschläge auch immer Kind ihrer Zeit.
00:11:13: Und auch Christian Lindners Vorschlag fällt wohl in diese Kategorie.
00:11:16: Ich fordere das neuen Kilo-Ticket für alle Bürgerinnen und Bürger.
00:11:20: Das wäre vielleicht noch zu schaffen gewesen, mittlerweile wäre es dann ja aber das 58-Kilo-Ticket.
00:11:26: Daran haben auch wir lange zu knabbern, glaube ich.
00:11:29: Der aktuelle Kohlkönig Boris Pistorius hatte zwar keinen direkten politischen Vorschlag, er hat aber schon mal das Militär-Entstellung gebracht.
00:11:37: Der Bundeswehr ist stets und immer bereit, den Katastrophenlagen innerhalb Deutschlands zu helfen.
00:11:42: Jetzt haben wir bewiesen und das würden wir natürlich auch dann, wenn es dem Grünkohl an den Kragen geht, selbstverständlich tun.
00:11:47: Unsere Freiheit wird ja eben auch auf dem Grünkohlfeld verteidigt.
00:11:51: Schon fast wieder aktuell ist eine Aussage von David MacAllister, der 2018 Kohlkönig war, zu den Koalitionsverhandlungen zwischen Schwarz und Rot.
00:12:01: Also, ihr könnt uns da übersprechen, aber nach meiner Auffassung schmeckt Grünkohl in jedem Fall besser als GroKo.
00:12:10: Ach ja, Grünkohl statt GroKo, manchmal hätte so ein Schnaps halt doch geholfen.
00:12:15: Aber abseits davon geht es tatsächlich ganz lustig zu. Die Redner ziehen sich ordentlich durch den Kakao und hinterher ist niemand beleidigt.
00:12:22: Wirklich guten Job machen noch immer die Azubis der BBS 3.
00:12:25: Die kommen nämlich extra nach Berlin und tischen hier dann auf und auch der Kohl wird bei uns in Oldenburg gekocht und hierher gebracht.
00:12:31: Original schmeckt es eben am besten. Da ist man also auf der sicheren Seite.
00:12:35: Ganz im Gegenteil zu den Königinnen und Königen, denn es gibt auch den sogenannten Kohlfluch.
00:12:42: Der ein oder andere Oldenburger Würdenträger war nach seiner Amtszeit in seiner politischen Karriere, sagen wir mal, nicht mehr so ganz erfolgreich.
00:12:50: Da könnte man zum Beispiel nachfragen bei Karl Theodor zu Gutenberg oder auch bei Philipp Rösler, falls denen überhaupt noch jemand kennt.
00:12:58: Und auch Christian Lindner hat bei diesem Scherz wohl noch nicht daran gedacht, dass es im Bund bald eher in Richtung Leitbier geht.
00:13:06: Na ja, man muss ja sehen, dass Jever hat noch mehr Prozent als die FDP in Niedersachsen.
00:13:11: Auch ein knaller Scherz, aber keine Sorge, es erging nicht allen Kohlmajestäten so.
00:13:17: Angela Merkel wurde zum Beispiel nach ihrer Kohlkönigin Zeit Bundeskanzlerin.
00:13:22: Und dann gibt es ja auch noch die Tipps von den früheren Kohlmajestäten.
00:13:26: Ein besonders hilfreichen Gabs zum Beispiel von Franziska Giffey.
00:13:30: Also ich sag mal, man muss schon gerne Grünkohl essen, damit man ein guter Grünkohlkönig ist.
00:13:35: Ja, besser wäre es vermutlich.
00:13:37: Nach dem Kohlessen und den ganzen Reben wird dann übrigens doch noch ein Schnaps getrunken und dann wird die Oldenburger Hymne gesungen.
00:13:44: Den Ton erspare ich euch aber mal besser.
00:13:46: Tja, bleibt am Ende nur noch eins zu sagen und da greife ich nochmal auf David McAllister zurück.
00:13:51: Ein Leben und ein Grünkohl ist zwar möglich, aber den Erlebnis sinnlos.
00:13:57: Immerhin, darauf können wir uns wohl alle irgendwie einigen.
00:14:00: Am nächsten Montag gibt es dann übrigens das nächste deftig Oldenburger Grünkohl-Eten
00:14:06: und dann hoffentlich auch wieder ein richtiges Gag-Feuerwerk.
00:14:12: Das war es dann für diese Woche. Die nächste Folge wird dann auch wieder etwas weniger feuchtfröhlich versprochen.
00:14:17: Bis dahin schreibt mir gerne, wenn ihr Ideen, Anregungen oder Tipps habt.
00:14:21: Und ich sage jetzt, tschüss!
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