Kraft schenken! Der Hospizdienst Oldenburg und die Kraft-Knolle
Shownotes
Ein Schicksalsschlag, wie zum Beispiel eine schwere Krankheit, kann jeden von uns treffen. Da ist es gut zu wissen, dass es in Oldenburg Unterstützung gibt. Die kümmert sich um Betroffene und deren Angehörige, wie Konstanze Kathan-Selck und Thorsten Selck. Vor etwas mehr als zehn Jahren wird bei ihrem Sohn Jonathan Muskeldystrophie festgestellt – ein Schock für die Familie. Nach der niederschmetternden Diagnose nehmen sie Kontakt auf zur Stiftung Hospizdienst Oldenburg in der Haareneschstraße und besuchen einen Elternstammtisch. Der Austausch mit anderen betroffenen Familien tut ihnen gut. Mittlerweile ist Jonathan 14 Jahre alt, kann sich kaum noch bewegen und sitzt im E-Rollstuhl. “Er ist ein zufriedener Junge”, sagt Papa Thorsten. Auch wenn er jetzt in einem Alter sei, in dem er sich vermehrt Gedanken um seine Zukunft mache. Thies Henking ist ehrenamtlich für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Oldenburg tätig und eine wichtige Bezugsperson für Jonathan. Alle zwei Wochen verbringt der 27jährige den Nachmittag mit Jonathan. Sie spielen Computerspiele, kochen oder gehen spazieren. Für Dinge, die der 14jährige nicht mit seinen Eltern besprechen möchte, hat Thies ein offenes Ohr. Die Stiftung Hospizdienst Oldenburg braucht dringend junge Ehrenamtliche wie Thies Henking. Was Interessierte mitbringen sollten und wie vielfältig die ehrenamtliche Arbeit im Hospiz ist, erklärt Leiterin Wibke Hess in dieser Folge.
Außerdem: Herzlichen Glückwunsch an Justinian Gomez Moreno. Der Oldenburger hat mit seinem Startup “Andenkraft” den niedersächsischen “Durchstarter-Preis” gewonnen und sich mit Produkten rund um eine südamerikanische Wurzelknolle gegen 15 Mitstreiter durchgesetzt. Was steckt hinter “Andenkraft”? Das klären wir in dieser Folge. Das war die letzte Stadtpodcast-Episode für Oldenburg in 2024. Weiter geht’s im nächsten Jahr. Geren auch mit euren Themen. Einfach eine Mai schreiben an oldenburg@dein-stadtpodcast.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr da seid.
00:00:02: Ein Schicksalsschlag, wie zum Beispiel eine schwere Krankheit, kann jeden von uns treffen.
00:00:08: Da ist es gut zu wissen, dass es hier bei uns in Oldenburg Unterstützung gibt.
00:00:12: Die Stiftung aus Piezdienst Oldenburg kümmert sich um Betroffene und deren Angehörige.
00:00:18: Dazu gehören auch der schwerkranke Jonathan und seine Familie.
00:00:23: Ich war natürlich am Anfang ein Schock für alle, aber jetzt ist es tatsächlich so,
00:00:27: dass wir das ganz gut wuppen, würde ich sagen, und dass er auch ein ziemlich zufriedener Junge ist.
00:00:33: Dazu gleich mehr.
00:00:35: Und das Oldenburger Start-up Antenkraft hat den niedersächsischen Durchstarterpreis gewonnen,
00:00:42: mit einer besonderen Wurzelknolle. Auch dazu später mehr.
00:00:46: Und was es sonst noch Besonderes gibt hier bei uns in Oldenburg,
00:00:50: das erzählt Antenneniedersachsen-Reporter Kai von Hefen im News-Überblick.
00:00:54: Was gibt es denn Neues, Kai?
00:00:56: Neues zum Beispiel, dass sich die Oldenburger Polizei jetzt auch über WhatsApp bei uns meldet,
00:01:00: zumindest wenn wir das wollen.
00:01:02: Denn sie hat jetzt einen eigenen WhatsApp-Kanal.
00:01:04: Darüber sollen wir schnell an wichtige Infos kommen, zum Beispiel wenn es um Warnungen,
00:01:08: aktuelle Meldungen oder auch um Verkehrsinfos geht.
00:01:11: Wenn ihr den Kanal abonniert, müsst ihr euch übrigens keine Sorgen machen.
00:01:15: Ihr bleibt dabei für alle Anonymen auch für die Polizei.
00:01:18: Vor allem am Teursportler trifft die kalte Jahreszeit ja immer hart.
00:01:22: Andauernd sind die Rasenplätze gesperrt.
00:01:24: Im vergangenen Winter ging knapp sechs Monate nichts.
00:01:27: Damals wurden die städtischen Plätze wegen der schlechten Witterungsbedingung pauschal gesperrt.
00:01:32: Damit es in diesem Winter besser läuft, gibt es jetzt ein Ampelsystem.
00:01:36: Es teilt die Sportplätze in Kategorien ein.
00:01:38: In die gelbe Kategorie fallen Plätze mit einem Verein als Hauptnutzer und einer Ansprechperson.
00:01:44: Dort können die Vereine bis auf wenige Ausnahmen selbst entscheiden, ob gesperrt wird oder nicht.
00:01:48: In der roten Kategorie wird weiterhin von der Stadt gesperrt.
00:01:52: Das betrifft beispielsweise die Rasenplätze an der Kennedystraße.
00:01:55: Und Kunstrasenplätze bleiben in der grünen Kategorie.
00:01:58: Die sind ja immer bespielbar.
00:02:00: Und dann noch ein kleiner Blick ein paar Kilometer vor die Stadtgrenze nach Bad Zwischenan.
00:02:05: Vielleicht erinnert ihr euch noch, dort ist im vergangenen Winter ein goldener Elch namens Olaf.
00:02:09: Er ist getlaut und später schwer beschädigt wieder gefunden worden.
00:02:13: Jetzt ist das Kunstobjekt wieder zurück an sein Platz vor einer Weinbar.
00:02:17: Vollständig repariert und in alter Pracht.
00:02:19: Zwischenzeitlich wurde sein Platz übrigens von einem übergroßen Gartenzwerk eingenommen.
00:02:24: Der war größtenteils pink, hatte aber eine golden Hand mit ausgestreckten Mittelfinger.
00:02:29: Ein Gruß an die Diebe.
00:02:30: Danke dir Kai.
00:02:31: Vor mehr als zehn Jahren gerät die Welt von Konstanze Katan Selk und Thorsten Selk aus Oldenburg kurzzeitig aus den Fugen.
00:02:41: Ärzte stellen bei ihrem damals dreijährigen Sohn Jonathan die Krankheit Duchenne Muskeldystrophie fest.
00:02:47: Eine Form von Muskelschwund, bei der sich die Muskelzellen rapide verringern.
00:02:52: Heute ist Jonathan 14 Jahre alt und in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt.
00:02:58: Im Moment sitzt er im E-Rollstuhl, kann nicht mehr laufen, die Kraft der Arme nimmt auch ab
00:03:03: und die insgesamt die Beweglichkeit wird dahin führen, dass er sich gar nicht mehr bewegen kann.
00:03:08: Und nachdem auch Herz und Atemmuskulatur natürlich betroffen sind,
00:03:14: geht die Krankheit auch mit einer verkürzenden Lebenszeit ein.
00:03:17: Das war quasi schon im Kindergarten.
00:03:20: Ja, seitdem wissen wir was, war natürlich am Anfang ein Schock für alle.
00:03:25: Aber jetzt ist es tatsächlich so, dass wir das insgesamt ziemlich gut wuppen, würde ich sagen,
00:03:30: und dass er auch echt ein ziemlich zufriedener Junge ist, finde ich so.
00:03:34: Hilfe findet die Familie bei der Stiftung Hospizdienst Oldenburg.
00:03:38: Insgesamt sind dort 167 Ehrenamtliche in den Bereichen Erwachsenen Hospizdienst,
00:03:44: Kinder- und Jugend-Hospizdienst, Trauerbegleitung und Jugend-Online-Beratung tätig.
00:03:50: In den ersten Jahren nehmen Konstanze und Thorsten regelmäßig an einem Elternstammtisch teil,
00:03:56: um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
00:03:59: Mittlerweile bekommen Jonathan und seine Familie regelmäßig Unterstützung von zwei Ehrenamtlichen.
00:04:05: Das ist jetzt eine Betreuung, die wirklich auch für unseren Sohn und auch für unsere Tochter zu Hause gedacht ist,
00:04:11: dass zwei Ehrenamtliche des Hospizdienstes im Wechsel zu uns kommen,
00:04:16: Zeit mit Jonathan verbringen, ihm als Gesprächspartner zur Verfügung stehen, wenn er möchte,
00:04:22: sonst aber auch einfach irgendwie Freizeit verbringen, so dass mein Mann und ich auch mal wieder was machen können.
00:04:27: Die kümmern sich auch um unsere Tochter, wenn sie merken,
00:04:30: oder wenn wir auch sagen, dass das die ein bisschen mehr Kümmerbedarf hat,
00:04:34: nicht immer ihr Bruder nur im Vordergrund steht.
00:04:37: Ja, also insofern werden wir jetzt auch wirklich zu Hause weiter betreut.
00:04:42: Die wechseln sich 14 Tage ab, so dass jede Woche einer bei uns ist.
00:04:46: An einem Nachmittag, der uns passt, wenn unser Sohn dann von der Schule nach Hause kommt,
00:04:51: ist einer von beiden da und die ergänzen sich auch sehr gut.
00:04:54: Also wir haben einmal Ties, ein junger Mann, der natürlich ein anderer Gesprächspartner ist für Jonathan,
00:05:03: als Barberat, das ist die Tandempartnerin, die eine bisschen ältere Frau, Dame ist,
00:05:11: aber sehr cool auch und sehr jung geblieben.
00:05:14: Und Jonathan mag beide unglaublich gern, beide sind komplett unterschiedlich,
00:05:20: aber es ist in der Ergänzung wirklich, passt es sehr, sehr gut bei uns.
00:05:23: Ties Hanking ist einer der Ehrenamtlichen.
00:05:26: Er besucht Jonathan alle zwei Wochen und ist für den 14-jährigen im Laufe der Zeit ein Freund geworden.
00:05:33: Klar bin ich auch da, dass falls Jonathan irgendwie reden möchte und irgendwie das gefällt okay,
00:05:37: ich kann mit meinen Eltern oder in der Schule oder sowas,
00:05:40: da habe ich niemand mit dem ich das ansprechen kann, was mich gerade bewegt.
00:05:44: Dafür bin ich auch da, aber vor allem machen wir eigentlich irgendwie, wir kochen zusammen,
00:05:48: wir machen Spaziergänge, wir spielen viel Computerspiele
00:05:52: und machen eigentlich so Sachen, die man normalerweise mit 14 halt in der Freizeit macht.
00:05:58: Also es ist nicht der Fokus auf diesen Hot-Spiezlichen,
00:06:01: sondern eigentlich einfach wirklich auf dem Leben.
00:06:03: Und die Ehrenamtliche Arbeit hat für den 27-Jährigen zunächst angefangen bei Dasein.de.
00:06:10: Das ist die Online-Plattform des Hospizdienstes,
00:06:13: wo junge Ehrenamtliche im Austausch sind mit Kindern und Jugendlichen,
00:06:17: die trauern oder lebenslimitierend erkrankt sind.
00:06:21: Das Ganze findet per Mail statt, die Klienten bleiben anonym
00:06:24: und geben auch nur das von sich Preis, was sie möchten.
00:06:27: Und die Ehrenamtlichen begleiten sie und antworten auf Fragen.
00:06:31: Für viele junge Menschen ist dieses Ehrenamt der Einstieg
00:06:35: bei der Stiftung Hospizdienst Oldenburg und so auch für Ties.
00:06:39: Da bin ich durch meine Ausbildung als Krankenpfleger rangekommen
00:06:41: und dann irgendwann kam Beate Weidewitzsch die Leitung von der ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst,
00:06:48: kam zu mir und hat mich gefragt, ob ich zu einer Familie möchte,
00:06:52: die einen jungen Mann suchen für einen Sohn und dann habe ich gedacht, klar, mache ich das.
00:06:56: Es gibt mir auch massiv 4.
00:06:58: Erstmals eure Familie, toll.
00:07:00: Also man fühlt sich da, also von Anfang an hat man sich da sehr wohl gefühlt.
00:07:04: Also irgendwo entwickelt man auch eine persönliche Bindung zu der Familie
00:07:08: und in dem Fall dann ganz speziell zu Jonathan.
00:07:11: Und das hält einen einfach total dabei.
00:07:13: Und dann macht das die Tätigkeit an sich mega viel Spaß.
00:07:17: Und was man auch sagen muss, die an Arbeit hier im Hospizdienst ist einfach total klasse,
00:07:22: weil man ist in der Gemeinschaft von Anfang an, wo alle super nett sind,
00:07:27: wo alle zusammenhalten, wo man mit egal wem direkt auf Augenhöhe ist,
00:07:31: egal ob das die jungen Ehrenamtlichen sind oder die, die dann irgendwie auch an die 80 gehen oder über 80 sind.
00:07:37: Und man fühlt sich irgendwie rundum wohl und gut aufgehoben.
00:07:42: Das ist so das, weswegen ich mich dafür entschieden habe und auch nicht so schnell hier weg möchte.
00:07:46: Also das klingt nach einer sehr, sehr großen Bereicherung für eure Familie.
00:07:50: Das ist es absolut.
00:07:51: Unsere Tochter hat natürlich ein ganz normales soziales Leben wie eine 13-Jährige das hat.
00:07:56: Die hat ihre ganzen Freundinnen, fährt dahin, also die ist da relativ autark.
00:08:01: Unser Sohn hat natürlich einen eingeschränkteren Freundeskreis.
00:08:05: Er geht auf eine Förderschule für Kinder mit körperlich-motorischen Einschränkungen.
00:08:10: Die hat ein ganz großes Einzugsgebiet.
00:08:12: Also für ihn ist es wirklich auch schwierig, sich mit seinen Schulkumpels
00:08:15: einfach an dem Nachmittag zu verabreden.
00:08:17: Bei uns vor Ort hat er noch sehr wenig Kontakte aus Grundschulzeiten.
00:08:22: Also sein Freundeskreis ist einfach sehr eingeschränkt.
00:08:25: Er geht eben auch nicht auf den Bolzplatz.
00:08:27: Geht einfach nicht.
00:08:29: Und deswegen ist es auch einfach für uns gut zu wissen,
00:08:33: dass er einfach auch noch andere soziale Kontakte hat
00:08:36: und nicht nur auf uns Eltern jetzt so fokussiert sein muss,
00:08:40: gezwungenermaßen, ob er will oder nicht.
00:08:42: Ich meine, die Welt ist viel größer.
00:08:44: Klar, in einer perfekten Welt hätte er ganz, ganz viele gleichaltrige Freunde,
00:08:48: die gleiche Hobbys und Interessen haben.
00:08:50: Wie gesagt, das ist eingeschränkt, aber er hat durch die Kontakte zu Tis und Barbara,
00:08:55: er sieht einfach auch noch, was es gibt außerhalb seiner Familie
00:08:58: und außerhalb seiner Eltern.
00:09:00: So toll wir vielleicht sind oder uns auch fühlen.
00:09:02: Aber wir sind, wir können nicht die Welt sein.
00:09:05: Und das ist einfach toll, dass wir dadurch ihm andere Perspektiven
00:09:11: und andere Gesprächspartner Themen, Eindrücke mit auf den Weg gehen können.
00:09:17: Und ja, dass sein Leben einfach auch ein Stück weit bereichert wird.
00:09:21: Man verbindet ja, finde ich, ganz oft Hospiz noch unmittelbar mit Tod.
00:09:26: Und es ist ja eigentlich gar nicht so.
00:09:28: Also es geht ja hier ums Leben.
00:09:30: Diese Krankheit war für uns damals noch nicht greifbar.
00:09:33: Die war ganz abstrakt.
00:09:34: Und wir hatten auch ein Stück weit Angst, hierherzukommen
00:09:37: und zu sehen, dass alle Eltern irgendwie nur grau sind
00:09:40: und dass denen das Lachen vergangen ist
00:09:42: und dass das Leben vorbei ist mit so einer Diagnose.
00:09:45: Und zu sehen, dass das nicht der Fall ist.
00:09:47: Dass die Spaß haben, dass die eine schöne Familienstruktur haben,
00:09:52: trotz aller Schwierigkeiten und trotz aller Trauer,
00:09:55: die da natürlich immer noch da ist.
00:09:57: Es ist wirklich gut, wenn man sich Gleichgesinnte sucht,
00:10:00: wenn man sich eine Selbsthilfegruppe sucht,
00:10:02: wenn man sich Interessenverbände dazu sucht.
00:10:05: Es gibt den Austausch und der ist wirklich hilfreich.
00:10:08: Vielleicht hört ja irgendjemand diesen Podcast,
00:10:11: der auch in der Situation ist, wo sich irgendwas geändert hat.
00:10:15: Irgendeine Diagnose von irgendeinem Familienmitglied.
00:10:18: Und man denkt sich, was mache ich jetzt?
00:10:21: Und da können wir eigentlich nur sagen,
00:10:23: ja, schaut, dass ihr euch nicht verschließt,
00:10:26: sondern dass ihr guckt, wo sind Leute, die euch helfen können.
00:10:28: Und der Hospizdienst ist bestimmt schon mal eine super Möglichkeit.
00:10:31: möglichkeit weil auch wenn
00:10:35: Leute vielleicht nicht genau wissen, was man jetzt machen kann, dann kennen die vielleicht
00:10:37: wieder andere oder auch andere Organisationen, die dann wirklich hilfreich sein können bei
00:10:42: seltenen Erkrankungen oder anderen Dingen, die dann halt so möglicherweise mal einfach
00:10:47: passieren.
00:10:48: Ja, Jonathan und seine Familie haben Hilfe gefunden beim ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst,
00:10:54: eine von vielen Familien in Oldenburg, die dort betreut werden.
00:10:58: Und jede Familie hat eine ganz eigene Geschichte, eigene Bedürfnisse, was Betreuung und Begleitung
00:11:04: angeht und da versucht die Stiftung aus Pizdienst Oldenburg für alle Betroffenen den richtigen
00:11:10: Weg zu finden, hat Leiterin Wipke Hess erzählt.
00:11:13: Räufig ist es so, dass die Familien uns entweder selber kontaktieren oder wir über
00:11:17: das Krankenhaus davon erfahren und dann vorsichtig Kontakt aufnehmen bzw. das vermittelt wird.
00:11:22: Und dann ist es so, dass unsere Koordinatorin aus diesem Bereich, die Beate Weidewitsch,
00:11:28: zu den Menschen nach Hause geht und einen Hausbesuch macht und sich dabei ganz viel
00:11:32: Zeit nimmt, um einfach zu hören, wo steht ihr gerade, was braucht ihr, wie geht es euch
00:11:37: damit, was gibt es schon an Unterstützung, was können wir für euch tun und was könnt
00:11:41: ihr auch für euch selber tun.
00:11:43: Denn manchmal ist es einfach so, dass so viele Themen auf einen einprasseln, wenn man vor
00:11:49: dieser Situation neu gestellt wird, dass man nicht mehr weiß, wohin mit sich selbst.
00:11:53: Und dann ist es ganz gut, wenn da jemand kommt und ein bisschen für Ordnung, für Klarheitschaft
00:11:58: und Ruhe reinbringt.
00:12:00: Und dann ist es gleichzeitig so, dass wir auch schon gucken, welche ehrenamtliche Person
00:12:04: passt denn hier in diese Familie.
00:12:06: Manchmal sind es auch die Geschwisterkinder, die gerade eigentlich viel mehr Begleitung
00:12:09: brauchen als die Betroffenenkinder selber oder die Eltern oder die Großeltern.
00:12:15: Aber das Wichtige ist, es muss passen, es muss einfach vom menschlichen her passen.
00:12:19: Meistens haben wir da glücklicherweise ein gutes Händchen und finden die passende Person.
00:12:24: Ich habe die Zahl vorhin ja schon mal genannt.
00:12:26: 167 ehrenamtliche sind für die Stiftung Hospizdienst Oldenburg im Einsatz.
00:12:32: Das klingt erstmal vielfindig, aber ich habe mir von Leiterin Wipke Hess sagen lassen,
00:12:36: dass die Einrichtung eigentlich noch mehr Freiwillige gebrauchen könnte, denn der Bedarf ist da.
00:12:43: Also vielleicht ist unter euch jemand der oder die sich vorstellen kann, so ein Ehrenamt
00:12:48: zu übernehmen.
00:12:49: Das muss man sich gut überlegen, das ist natürlich klar, denn das ist eine besondere
00:12:53: Aufgabe bzw. eine besondere Verantwortung, die man dann trägt.
00:12:57: Mitbringen würde ich sagen, ja, zum einen Zeit wäre es schön und auch die Regelmäßigkeit
00:13:02: und die Bereitschaft sich darauf einzulassen.
00:13:05: Empathie.
00:13:06: Wichtig finde ich auch, auch mal die Klappe halten zu können und einfach nur zuzuhören
00:13:12: und nicht seine eigene Meinung ungefraht in den Raum werfen, sondern tatsächlich dieses
00:13:18: "Da" sein.
00:13:19: Manchmal ist es so, dass wir die Reaktion bekommen von Ehrenamtlichen, die sagen, ich
00:13:24: sitze da einfach nur am Bett und ich kann ja gar nichts tun, weil die Person schon dement
00:13:29: ist oder sonst wie was.
00:13:30: Und dann sitze ich da einfach nur und habe das Gefühl, ich kann gar nicht dem gerecht
00:13:34: werden, doch genau dadurch, dass sie da sind, ist es gut.
00:13:40: Wer sich das vorstellen kann, der wird dann zu einem Gespräch eingeladen und da werden
00:13:44: Erwartungen und Wünsche geklärt und im Sommer startet dann ein Kurs für die Betreuung innerhalb
00:13:50: der Online-Plattform "DaSein.de" und im September beginnt ein Kurs für den Erwachsenen-Hospietzdienst.
00:13:56: Und wer jetzt kein Ehrendamt übernehmen, aber diese wichtige Arbeit trotzdem unterstützen
00:14:01: möchte, kann das in Form von Spenden tun, denn darauf ist die Stiftung dringend angewiesen.
00:14:08: Wir haben verschiedene Bereiche von denen der Erwachsenen- und Kinder-Hospietzdienst
00:14:15: finanziell unterstützt wird durch die Krankenkassen, was allerdings bei uns nicht so viel ausmacht
00:14:21: wie beispielsweise bei stationären Hospietzdiensten.
00:14:25: Wir haben einen Spendenbedarf von insgesamt 51 Prozent.
00:14:30: Das macht schon was.
00:14:31: Also wir müssen sehr viel Mittel einwerben und sind sehr auf Spenden angewiesen.
00:14:37: Und wir sind froh, wenn jetzt beispielsweise bestimmte Unternehmen in der Region sagen,
00:14:42: die Fortbildung, da können wir euch unterstützen.
00:14:44: Oder der Ausflug mit den Ehrenamtlichen und den Kindern und den Familien, den unterstützen
00:14:51: wir und bringen uns da auch selber mit ein.
00:14:53: Da gibt es ganz tolle Geschichten, die dann entstehen und auch langjährige Zusammenarbeiten,
00:14:58: weil die einfach sagen, das hat so viel Spaß gemacht, das wollen wir wieder machen.
00:15:01: Und können wir nicht auch für die Kinder irgendwie noch ein Geschenk zu Weihnachten beisteuern.
00:15:07: Diese Unterstützung nehmen wir gerne an.
00:15:09: Und gerade der Trauerbereich, das ist bei uns der Bereich, der finanziell überhaupt nicht unterstützt wird.
00:15:15: Da kommt kein Cent von den Krankenkassen, weil Trauer ja auch zum Leben dazugehört und
00:15:22: keine Krankheit in dem Sinne darstellt.
00:15:25: Auf der anderen Seite merken wir sehr, dass dieser Bereich, ich glaube, nach Corona stetig steigt und wir Mühe haben,
00:15:33: die Anfragen zu bewältigen.
00:15:35: Und die Koordinationskraft dafür, im Gegensatz zur Koordinationskraft im Kinder- und Jugendbereich
00:15:42: oder Erwachsenenbereich, nicht förderfähig ist.
00:15:46: Und wenn ihr noch mehr erfahren möchtet über die Stiftung Hauspizdienst Oldenburg,
00:15:50: dann informiert euch auf der Homepage oder ihr kommt einfach direkt in die Haaren erstrasse 62.
00:15:57: Herzlichen Glückwunsch an den Oldenburger Justinian Gomes Moreno.
00:16:03: Er hat mit seinem Start-up den niedersächsischen Durchstarterpreis abgeräumt.
00:16:09: Der Oldenburger konnte sich gegen 15 Mitbewerber durchsetzen.
00:16:13: Womit genau?
00:16:14: Mit der Wurzelknolle "Yakon".
00:16:16: Hab ich vorher auch noch nie gehört. Die Knolle sieht so ein bisschen aus wie eine Süßkartoffel und soll extrem gesund sein.
00:16:23: Justinian hat "Yakon" von Südamerika nach Deutschland geholt.
00:16:28: Meine Eltern kommen ursprünglich aus Südamerika, mein Vater aus Venezuela, meine Mutter aus Peru.
00:16:34: Kurz bevor ich geboren bin, ist meine Mutter schwanger ins Flugzeug gestiegen und nach Deutschland geflogen.
00:16:42: Und dann bin ich in einer kleinen Stadt in Diepolz, Niedersachsen geboren.
00:16:48: Mir war schon immer klar, dass ich etwas mit Südamerika machen möchte, besonders mit Peru.
00:16:54: Weil da meine Wurzeln verankert sind.
00:16:57: Vor zwei Jahren bin ich auf diese wundervolle Knolle "Yakon" gestoßen.
00:17:02: Auf einer Reise durch Peru in den Peruanischen Anden auf 3000 Metern Höhe sind wir auf diese wundervolle Pflanze gestoßen.
00:17:11: Dann haben wir diese erst mal im rohen Zustand probiert und einfach waren direkt auch überzeugt,
00:17:18: dass diese Pflanze halt auch in Europa bekannt werden muss.
00:17:22: Und das ist halt unsere Mission. Wir wollen Diabetes und anderen Zivilkrankheiten den Kampf ansagen.
00:17:30: Und das auf eine leckere, funktionale und ganz einfach in den Alltag integrierbare Weise.
00:17:38: Und das Team von Andenkraft macht aus "Yakon" zum Beispiel Smoothie-Mischungen, Brotaufstriche oder auch Sirop.
00:17:45: Der kann dann sogar als Zuckerersatz genutzt werden und hat laut Justinian auch noch positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
00:17:53: Und die Pflanze wird fair gehandelt.
00:17:56: Und für dieses Gesamtpaket gab es ein Preisgeld von 10.000 Euro.
00:18:00: Da freut sich auch die Familie von Justinian, denn die hat tatkräftig mit angepackt.
00:18:05: Von meiner Oma, meinen Eltern, meinen Geschwistern, Tante und auch meiner Freundin sind alle seit Stunde null dabei gewesen
00:18:15: und haben wirklich tatkräftig auch in der Küche unterstützt.
00:18:18: Bei der Abfüllung unseres Yakon-Sirums oder auch der Abfüllung unserer Kakaonips
00:18:24: standen sie wirklich tatkräftig zur Seite von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts haben wir einmal produziert.
00:18:31: Also über 15 Stunden und das nonstop und da hat sich keiner beklagt und die Familie, der Familienzusammenhalt innerhalb meiner Familie ist sehr stark.
00:18:42: Deswegen bin ich so dankbar. Ich kann nur Danke sagen.
00:18:45: Ja und das TGO, das Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg, hat mit seinem Netzwerk auch dazu beigetragen, dass Andenkraft durchstattet.
00:18:53: Vor allen Dingen hier hat man gemerkt, in der Region Oldenburg haben die Leute unglaublich positiv reagiert
00:18:59: und es wurde der Online-Shop eingerannt praktisch und unglaublich viele Produkte wurden bestellt.
00:19:06: Wir sind nahezu ausverkauft. Freut uns natürlich, jetzt müssen wir uns wieder Gedanken machen, wo kriegen wir neue Ware her.
00:19:12: Aber es ist schon wieder was Neues unterwegs und ab kommenden Jahr wollen wir dann halt auch in den Einzelhandel, in verschiedenen Biomärkten vertreten sein.
00:19:21: Auch hier in Oldenburg, langfristig auch in Erika und auch Rewe-Märkte wollen wir auf jeden Fall platziert sein.
00:19:29: Man muss einfach nur eine gute Idee haben und ein bisschen Mut.
00:19:32: Der niedersächsische Durchstarterpreis geht an das Oldenburger Start-up Andenkraft.
00:19:37: Und zum Ende einer jeden Folge möchte ich euch ja immer noch so einen kleinen Ausblick geben auf das, was da so kommt in den kommenden Wochen in Oldenburg.
00:19:47: Und wen wunderts, es dreht sich aktuell alles um Weihnachten.
00:19:50: Die Weihnachtsmärkte in der Stadt sind gut besucht, man trifft sich auf einen Glühwein an den Buden und stimmt sich ein.
00:19:58: Die letzten Geschenke werden vielleicht noch in der Stadt gekauft.
00:20:01: Und wenn ihr am Dienstag, den 17. Dezember in der Fußgängerzone unterwegs seid, dann macht doch beim weihnachtlichen Laternenwandern mit.
00:20:10: Los geht's um 18 Uhr auf dem Juliusmosenplatz.
00:20:13: Von dort aus geht's dann gemeinsam durch die City zum Lamberti-Markt.
00:20:17: Ihr dürft eigene Laternen mitbringen und gerne auch laut mitsingen.
00:20:21: Und am Samstag, den 21. Dezember, da lädt der Hof Lüschen-Struithoff in Twell-Bekke von 13 bis 17 Uhr ein.
00:20:30: Zum Kekse backen.
00:20:31: Die Kids dürfen einen Weihnachtsbaum für die Tiere schmücken und auch beim Füttern helfen.
00:20:35: Also das verkürzt das Warten auf Weihnachten doch noch mal um einiges.
00:20:40: Ihr Lieben, für dieses Jahr ist das ja die letzte Folge.
00:20:45: Ich danke euch fürs Reinhören und für das Feedback und die vielen Ideen und Anregungen,
00:20:50: die ihr mir immer fleißig schickt an Oldenburg@dein-Stadt-Podcast.de.
00:20:56: Das macht richtig Spaß und ich freue mich jetzt schon auf 2025, wenn wir uns wieder hören.
00:21:02: Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und bis bald, eure Sandra.
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